Das Bolschoi-Theater in Moskau
Die Geschichte des Bolschoi-Theaters begann mit dem Auftrag von Katharina II., Peter Urusov zum Leiter aller Theateraufführungen in Moskau zu machen. Im Jahr 1780 wurde das erste öffentliche Theater in Moskau eröffnet - das Petrovsky-Theater.
Der Saal mit drei Rangstufen und einem Vestibül für besondere Gäste wurde schnell zum kulturellen Zentrum Moskaus. Hier wurden italienische komische Opern und Ballette aufgeführt. Die Beliebtheit konnte die Betreiber des Petrovsky-Theaters nicht vor dem Ruin retten, und der Brand von 1805 raubte ihnen die letzten Hoffnungen.
Das neue Theatergebäude wurde drei Jahre später nach dem Entwurf von Carlo Rossi errichtet. Aber es brannte im Großen Feuer von 1812 ab.
Nach dem Brand von 1812 wurde Moskau nach den Plänen des Architekten Osip Bove wiederaufgebaut. Im Jahr 1820 entwarf er ein neues Theatergebäude mit einem riesigen Saal für zweitausend Zuschauer, der für Maskenbälle zu einem Tanzsaal umgebaut wurde.
Die Eröffnung des Bolschoi-Petrovsky-Theaters fand im Januar 1825 statt. Die Ballettnummern wurden von der ersten Ballettmeisterin Russlands, Félicité Hullin-Sor, inszeniert. Sie hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Moskauer Ballettschule.
Der Aufschwung des Theaters wurde durch einen weiteren Brand im März 1853 gestoppt: Vom Gebäude blieben nur verkohlte Wände und ein Portikus übrig.
Albert Kavos, ein Fachmann für Theaterkonstruktionen, wurde beauftragt, das abgebrannte Gebäude wiederherzustellen. Er machte das Theater noch größer als zuvor und baute die Akustik im Zuschauerraum um. Die Holzwände, die Decke und sogar die Verzierungen aus Pappmaché wurden alle für den Klang optimiert.
Das restaurierte Kaiserliche Theater wurde im August 1856 mit der Oper von Vincenzo Bellini eröffnet. Die russische Oper entstand erst am Ende des 19. Jahrhunderts.
Die Oktoberrevolution veränderte das Leben in Russland. Das letzte Stück wurde vom Kaiserlichen Bolschoi-Theater im Februar 1917 aufgeführt.
Nach der Revolution sollte das Bolschoi-Theater als Symbol der imperialen Macht geschlossen werden. Aber die neue Regierung passte das Gebäude an ihre Bedürfnisse an.
Im Jahr 1919 wurde dem Theater der akademische Status verliehen. Der alte Repertoire wurde überarbeitet. Auf der Bühne entstand der “große Stil”: massentauglich, verständlich für das Publikum und historisch korrekt. Dies festigte den Status des Bolschoi-Theaters und ermöglichte jungen Choreografen, zu experimentieren.
Von 2005 bis 2011 befand sich die historische Bühne des Bolschoi-Theaters in Rekonstruktion. Die Wiederherstellung des Gebäudes kostete fast 40 Milliarden Rubel.