Die Kungur-Höhle
Die Kungur-Höhle ist eines der erstaunlichsten Naturphänomene im Ural. Es war schon seit langer Zeit den Forschern und den Einwohnern dieser Gegend bekannt. Dieses unterirdische Reich der Magie, wo gigantische Eisformationen eine Atmosphäre unglaublicher Schönheit und Mysterium schaffen.
Diese riesige Höhle nimmt den 7. Platz in der Länge unter den Gipshöhlen auf der ganzen Welt ein und erreicht eine Tiefe von 27 Meter. Ihre Gesamtlänge betrug laut Informationen von 2021 etwa 8153 Meter, von denen ungefähr 2 Kilometer vollständig für Besichtigungen ausgestattet sind.
In der Höhle gibt es 58 Grotten, 70 wunderschöne Seen mit klarem Wasser und 146 "Orgelpfeifen" (vertikale Schächte), wobei der höchste davon im Äthergrotte mit 22 Metern beeindruckend hoch ist. Diese Schächte sind so hoch, dass sie fast die Erdoberfläche erreichen, und an den Eingängen der Schächte finden sich normalerweise kegelförmige Ablagerungen aus Ton und Kies.
Die Gipsformationen in der Höhle sind von lockeren Ablagerungen bedeckt, die aus Dolomit, Kalkstein und Lehm bestehen. An der Oberfläche sind Reste von Terrassen zu finden - Ablagerungen aus sandigem Lehm. Nahe des Ausgangs ist der Eiskruste ständig vorhanden und die Eiskristalle schmücken die Wände und Decken, was ein faszinierender Anblick ist.
Die Kungur-Höhle hat eine reiche Geschichte. Im Laufe der Jahrhunderte diente sie nicht nur als erstaunliche natürliche Sehenswürdigkeit, sondern auch als Zuflucht, Heiligtum und sogar als Veranstaltungsort für Konzerte und Events. Die Einheimischen glaubten früher, dass diese Höhle das Zuhause von riesigen Mammuts war.
Nach Berechnungen der Forscher entstand diese außergewöhnliche Höhle vor etwa 10.000 bis 12.000 Jahren. Ab 1703 wurden regelmäßige Untersuchungen dieses einzigartigen Naturgebildes durchgeführt. Der Kartograf S. Remezov wurde auf Befehl von Peter dem Großen nach Kungur geschickt, um eine detaillierte Karte des Bezirks zu erstellen. Zu dieser Zeit erstellte er auch die erste grafische Dokumentation der Höhle, indem er einen Plan zeichnete. In seinen Aufzeichnungen beschrieb er zahlreiche Stützen, die die Gewölbe unterstützen, Ikonen, Kreuze und sogar spezielle Öfen zur Herstellung von Gipswaren, die am Eingang platziert waren. Es wird angenommen, dass die Altgläubigen diesen Ort als Zuflucht vor Verfolgung genutzt haben könnten, da sie sich dort verstecken konnten.
Dieser berühmte Ort, an dem man 70 Seen findet, die sich in ihrer Farbe unterscheiden - von Blau bis Türkis. Der größte von ihnen gilt als das Große Untergrundmeer, das die Besucher mit seiner kristallklaren und lebhaft blauen Farbe beeindruckt. Seine Fläche beträgt 1460 Quadratmeter und die maximale Tiefe erreicht 5 Meter. In diesen Seen leben Höhlengarnelen und kleine Frösche, und am Boden befinden sich Dolomite. Die Oberfläche der Gewässer ist mit verfestigten Kristallen übersät, und in einigen von ihnen bildet sich eine undurchsichtige Kruste, die an trübes Eis erinnert.
Aber die eigentlichen Stars der Höhle sind ihre einzigartigen Eiskonstruktionen und Grotten. Hier haben sich vor Tausenden von Jahren riesige Stalaktiten, Stalagmiten und Säulen gebildet.