2023-12-20 09:28:15

Die Geschichte der bekanntesten Straße in Moskau

Die Nikolskaja-Straße entstand im 13. Jahrhundert als Straße von Rostow Veliki, Suzdal und Wladimir zum Kreml.

 

Die Nikolskaja-Straße entstand im 13. Jahrhundert als Straße von Rostow Veliki, Suzdal und Wladimir zum Kreml. Bereits am Ende des Jahrhunderts wurde dort das Bogojavlenskij-Kloster gegründet. Später, im Jahr 1390, entstand noch ein weiteres Kloster auf der Straße, das nach Nikolaus dem Greisen benannt wurde.

Der Tempel war insbesondere dafür bekannt, dass fehlbare Geistliche dort bestraft wurden. Der Name der Straße leitet sich vom alten Nikolaus-Kloster ab und sie wurde im Volksmund "Nikolskaja" genannt. Die erste Erwähnung in den Annalen unter diesem Namen stammt aus dem Jahr 1547.

Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts führte die Nikolskaja-Straße zur Sretenka, bis die Mauern des Kitai-Gorod erbaut wurden. Damals gab es in der Gegend des heutigen Lubjanka-Platzes keinen so großen Raum.

Im selben Jahrhundert, 1563, entstand neben dem Nikolski-Kloster der Druckhof. Es war die erste Druckerei in Russland. Ein Jahr später wurde hier unter der Leitung von Iwan Fjodorow das Buch "Apostel" gedruckt. Die Abschreiber (Menschen, die zuvor Bücher manuell abgeschrieben hatten) waren sehr verärgert. Sie setzten sich alle Kräfte ein, um das Klerus davon zu überzeugen, gegen das Drucken von Büchern zu kämpfen.

Trotz der Gunst des Zaren mussten Iwan Fjodorow und sein Assistent Pjotr Mstislawez nach Litauen fliehen. In ihrer Heimat drohte ihnen ernste Bestrafung, weil das Klerus die Buchdrucker der Zauberei bezichtigte.

Im Jahr 1703 begann genau hier, auf der Nikolskaja-Straße, die Herausgabe der ersten russischen Zeitung "Wedomosti". Später geschah das bereits in Sankt Petersburg. Der Druckhof blieb bis 1918 bestehen. Heute befindet sich an der Stelle der alten Gebäude ein Gebäude im gotischen Stil, das im Jahr 1814 erbaut wurde. Zu sowjetischen Zeiten befand sich hier das Historische Archivinstitut, das bis heute in diesem Gebäude untergebracht ist.

Im Jahr 1687 wurde auf der Nikolskaja-Straße die erste Hochschule in Russland, die Slawisch-Griechisch-Lateinische Akademie, gegründet. Obwohl die Vorläuferschule bereits 1660 am Druckhof eröffnet wurde. Die Schule sollte nicht nur kirchliches, sondern auch weltliches Wissen vermitteln. Dort wurden Latein, Arithmetik, Geschichte, Geographie und andere Fächer unterrichtet. Im 18. Jahrhundert bevorzugten die bedeutendsten russischen Familien ihre Kinder in diese Schule zu schicken. Zum Beispiel erhielten der Diplomat Antioch Kantemir, der Architekt Wassili Baschenov und natürlich auch Michail Lomonossow in den Mauern der Akademie ihre Ausbildung.

Die Slawisch-Griechisch-Lateinische Akademie an der Nikolskaya-Straße bestand bis 1814. Dann wurde sie zur Dreifaltigkeits-Sergius-Lawra verlegt.

Im Laufe der Zeit gewann die Nikolskaja-Straße immer mehr an Bedeutung. Bereits im 18. Jahrhundert wurde sie für feierliche Einzüge der Staatsoberhäupter zum Kreml genutzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstand auf der Straße ein Buchladen des bekannten Buchhändlers Glasunov. Er richtete auch eine Bibliothek in diesem Gebäude ein.

Diese Stätte wurde von vielen bekannten literarischen Persönlichkeiten jener Zeit besucht. So waren beispielsweise A.S. Puschkin und W.G. Belinski hier zu Gast. Insgesamt im 19. Jahrhundert gab es auf der Nikolskaja-Straße, von 31 in Moskau, 26 Buchläden. Daher wurde sie zu Recht in der Volksmund "Straße der Bildung" genannt.

Später änderte sich der Charakter der Nikolskaja-Straße auf geschäftlich. Hier befanden sich Büros der bekanntesten Fabrikanten, Hotels und der berühmte Slawische Basar, der für ganz Moskau berühmt war. Genau hier trafen K.S. Stanislawski und W.I. Nemirovitsch-Dantschenko 1898 die Entscheidung, das Moskauer Kunsttheater zu gründen.

Im Laufe ihrer Geschichte gewann die Nikolskaja-Straße auch an militärischer Bedeutung. Genau auf dieser Straße zog 1612 die Volksarmee unter der Leitung von K. Minin und D. Poscharski zum Kreml, um ihn von ausländischen Eindringlingen zu befreien.

Entlang derselben Straße drang die Rote Garde in die wichtigste Moskauer Festung ein. Am 25. Oktober 1917 feuerte die Rote Garde von hier aus auf die Nikolai-Tore, was den Weg zum Kreml eröffnete. 1935 wurde zu Ehren dieses denkwürdigen Ereignisses die Nikolskaja-Straße in "Straße des 25. Oktober" umbenannt.

Im Jahr 1990 erhielt die Straße wieder ihren historischen Namen. Und seit 2013 ist sie eine komplett Fußgängerzone. Das ganze Jahr über schmücken sie helle Girlanden, die über der Straße hängen.

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